Wegbegleiterin

für feinfühlige Frauen

BURN OUT UND HOCHSENSIBILITÄT

Sind gerade hochsensible Menschen vom „Ausbrennen“ betroffen?

Immer wieder taucht in meinem Coaching die Frage auf, ob hochsensible Menschen häufiger ein Burnout erleiden, als andere Menschen, weshalb ich hier einmal meine ganz persönliche Sichtweise zu dieses Thema mit Dir teilen möchte.

Bis ich 2017 selber vom Burnout betroffen war, hatte ich von dem Begriff Hochsensibilität noch nie etwas gehört. Einige Jahre später bin ich dann zum ersten Mal über einen Artikel gestolpert, in dem ausführlich über dieses Thema berichtet wurde.

Ich weiß noch, dass ich beim Lesen des Artikels dachte „Wow, es gibt eine Bezeichnung für das, was ich empfinde, wie ich bin und wie ich die Welt wahrnehme!“

Dieser Artikel sollte für mich nicht nur eine ganz wichtige Erkenntnis auf dem Weg zu meiner eigenen Heilung sein, sondern war auch der fehlende, letzte Impuls für meine Coaching-Ausbildung mit dem Schwerpunkt Hochsensibilität.

Wieder einmal hatten sich zwei meiner wichtigsten Glaubenssätze bewahrheitet:

„Alles kommt im richtigen Moment zu Dir.“

und

„Nichts geschieht ohne Grund“.

Bevor ich nun auf mögliche Zusammenhänge zwischen Burnout und Hochsensibilität näher eingehe, möchte ich gerne kurz etwas zu der Frage sagen, was ein Burnout überhaupt ist. Hier zeigt sich, meiner Meinung nach, die erste Herausforderung auf dem Weg zur „Diagnose Burnout“, denn:

Für den Begriff Burnout existiert keine einheitliche wissenschaftliche Definition!

Gemäß ICD 11* wird Burnout definiert als Syndrom aufgrund von „Stress am Arbeitsplatz, der nicht erfolgreich verarbeitet werden kann“. Gekennzeichnet ist Burnout demnach durch ein Gefühl von Erschöpfung, einer mentalen Distanz oder negative Haltung zum eigenen Job und einem verringerten Leistungsvermögen im Beruf.

Die Definition bezieht sich also nur auf den beruflichen Kontext. Erschöpfungszustände, verursacht durch private Lebensumstände, fallen nicht darunter.

Das Fehlen einer exakten wissenschaftlichen Definition zeigt meiner Meinung nach, wie komplex ein Burnout ist bzw. dass es DEN Burnout nicht gibt. Vielmehr sind Entstehung und Auswirkungen individuell sehr unterschiedlich.

 

Burn Out Ursachen

Doch was hat all das nun mit Hochsensibilität zu tun?

Eines vorweg: Ich glaube nicht, dass hochsensible, feinfühlige Menschen grundsätzlich ein höheres Risiko tragen ein Burnout zu erleiden. Jedoch gibt es bestimmte Charakterstrukturen bzw. Persönlichkeitsmerkmale, die die Entwicklung des Burnouts begünstigen können, wenn man sich seiner Hochsensibilität nicht bewusst ist und daher auch keine Strategien besitzt, damit umzugehen.

Dazu gleich mehr.

Burnout: Symptome und Ursachen

Oder „Wie fühlt sich Burnout eigentlich an und wie erkenne ich, ob ich geradewegs darauf zusteuere“?

Ein Burnout kommt nicht von heute auf morgen; die Entstehung ist ein schleichender Prozess. Aus meiner ganz persönlichen Erfahrung und aus zahlreichen Gesprächen mit Betroffenen und Klienten weiß ich, dass sich ein Burnout auf ganz unterschiedliche Arten zeigen kann. Aus meiner Sicht ist das Perfide an einem Burnout, dass er sich hinter den diffusesten körperlichen Symptomen „versteckt“, bis auch erste psychische Anzeichen sichtbar werden.

„Geh Du vor, sagt die Seele zum Körper, „auf mich hört er nicht. Vielleicht hört er auf Dich.“

“Ich werde krank werden, dann wird er Zeit für Dich haben” sagte der Körper zur Seele.

(Ullrich Schaffer)

Manche quälen permanente Kopfschmerzen und Muskelverspannungen, den nächsten überfällt Schwindel, plötzliches Herzrasen oder ein Engegefühl in der Brust. Wieder andere leiden an unspezifischen Magen-Darmproblemen, häufig in Kombination mit plötzlich Unverträglichkeiten, was nicht selten nach einem Ärztemarathon in der Diagnose Reizdarm endet (so auch bei mir). 

Aber Achtung: Diese Symptome KÖNNEN auf ein Burnout hinweisen, aber natürlich auch ganz andere Ursachen haben. Daher ist bei jeglichen Beschwerden eine ärztliche Abklärung immer unerlässlich.

Ich könnte die Liste noch weiterführen, aber ich denke, dass hier bereits klar wird, auf welch unterschiedliche Weise Deine Seele versucht, auf sich aufmerksam zu machen.

Weitere Warnsignale können sein: Hyperaktivität, Entscheidungsschwierigkeiten, Nervosität, Vernachlässigung von privaten Kontakten, und vermehrte Streitigkeiten mit dem Partner, den Kollegen oder den Vorgesetzten.

Sehr häufig kommt es aufgrund der unterschiedlichen Beschwerden zu einer langen Ärzte-Odyssee, bei der man hofft, dass man den Ursachen auf die Spur kommt.

Bis hierher ist bereits viel Zeit, oft zu viel Zeit, ins Land gegangen, in der Du Dich als Betroffener mürbe, frustriert, traurig, verzweifelt und ausgelaugt fühlst.

Auf einmal funktionierst Du nicht mehr so wie gewohnt und Du hast vielleicht das Gefühl, Dich selber nicht mehr wiederzuerkennen, Deinen eigenen Rhythmus verloren zu haben und nur noch fremdgesteuert durch Dein Leben zu rasen. Aber niemand kann Dir helfen und keiner sagt Dir, wie Du anhalten und aussteigen kannst.

Auch Deine Seele macht sich immer lauter bemerkbar. Zu den körperlichen Beschwerden kommen nun auch immer mehr psychische Beschwerden hinzu.

Es fallen Sätze, wie: „Ich fühle mich so erschöpft, ich könnte nur noch schlafen.“

„Ich habe zu nichts mehr Lust, ich schleppe mich nur noch durch den Tag.“

Viele Betroffene haben Schlafstörungen und werden sehr empfindsam. Andere reagieren extrem gereizt und aggressiv auf Nichtigkeiten. Ständige Gefühlsschwankungen sind keine Seltenheit.

Als ob das alles nicht schon genug wäre, gesellen sich auch noch negative Gedanken und Gefühle hinzu: Die Angst, nicht mehr mithalten zu können, nicht mehr zu genügen und den Anforderungen einer sich immer schneller drehenden Welt nicht mehr gerecht zu werden. Ich selber hatte phasenweise das Gefühl, ich passe einfach nicht (mehr) in diese Welt und fühlte mich völlig verloren!

Die letzten Phasen eines Burnouts sind von innerer Leere, Depressionen und völliger Erschöpfung geprägt. Das kann ich aus eigener, bitterer Erfahrung bestätigen. 

Falls Du Dich wiedererkennen solltest, kommt hier meine riesengroße Bitte an Dich:

Stop!!

Es ist allerhöchste Zeit, die Notbremse zu ziehen.

Was sind die Ursachen für ein Burnout?

Bildhaft kannst Du Dir einen Burnout vielleicht so vorstellen:

Du stehst mit dem Auto im Leerlauf an der Ampel und gibst Gas. Der Motor dreht immer höher, Du verbrauchst Benzin, kommst aber nicht vorwärts…und irgendwann ist der Tank leer (…)

Es gibt unterschiedliche Erklärungsansätze, die die Entstehung von Burnout beschreiben, aber es ist wie schon bei der Definition: Es gibt nicht die eine Ursache, sondern es ist ein Zusammenspiel verschiedener Faktoren, die sich gegenseitig begünstigen und befeuern.

Einig ist man sich, und da erzähle ich Dir sicherlich nichts Neues, dass dauerhafter Stress eine große Rolle spielt. Hinzu kommen auch hier wieder individuelle Faktoren, wie beispielsweise die eigene Resilienz, d.h. die persönliche Flexibilität im Umgang mit Stress, um Krisen gesund zu meistern.

Faktoren wie große Verantwortung, ständiger Zeitdruck, das Gefühl, nicht ausreichend anerkannt und wertgeschätzt zu werden, die Angst vor dem Verlust des Arbeitsplatzes, ein schwieriges berufliches oder privates Umfeld oder Konflikte mit Kollegen und Vorgesetzte (Mobbing) können die Entstehung von Burnout begünstigen.

Kommen nun auch noch bestimmte Persönlichkeitsmerkmale, wie sie häufig auch bei hochsensiblen Menschen anzutreffen sind hinzu, ist das Risiko, dass man in die Burnout-Falle tappt leider ziemlich groß.

Gerade bei hochsensiblen Menschen sind dies Eigenschaften wie ein hoher Anspruch an sich selber, die Unfähigkeit sich abzugrenzen und Nein zu sagen, gepaart mit permanentem Anpassungsdruck und mangelnder Selbstfürsorge. Nicht zu vergessen, die extrem feine Wahrnehmung über die unterschiedlichen Sinne (Lärm, Gerüche, Stimmungen), in unserer immer lauter und hektischer werdenden Welt.

Ist man sich seiner Hochsensibilität nicht bewusst und fehlen zudem entsprechende Bewältigungsstrategien sowie ausreichend Raum für Ruhe und Rückzug, zeigen sich früher oder später die ersten psychosomatischen Beschwerden.

Aufgrund meiner persönlichen Erfahrungen und auch in meiner Arbeit als Coach wird mir immer wieder klar, wie komplex dieses Thema ist.

Es ist mir daher wirklich eine Herzensangelegenheit, ein größeres Bewusstsein für die Zusammenhänge zwischen Hochsensibilität und Burnout zu schaffen, in der Hoffnung, dass Dir ein ähnlich langer Leidensweg wie ich ihn gegangen bin, erspart bleibt.

Genauso wichtig ist es mir, immer wieder darauf hinzuweisen, dass Deine körperlichen Symptome immer ein Ausdruck Deiner Seele sind und es so wichtig ist, aufmerksam zu zuhören und genau hinzuschauen.

Burnout Coaching

Coaching für Prävention und Wandel

Der lange Weg bis hin zum Burnout ist kein „Point of no return“! 

Je eher Du den Zusammenhang zwischen Deinen Beschwerden und den Auslösern erkennst, um so leichter gelingt es, gegenzusteuern und ein schweres Burnout zu verhindern.

Aber auch, wenn es dich bereits „erwischt“ hat und Du inzwischen wieder auf einem guten Weg bist, ist es jetzt wichtig, individuelle Strategien zu entwickeln, um zu verhindern, dass Du erneut in die Falle tappst.

In mein Coaching fließen sowohl meine ganz persönlichen Erfahrungen als auch mein Wissen über die Entstehung und Auswirkung von Stress, die Entwicklung von Stresskompetenz sowie meine umfangreichen Kenntnisse über mögliche Wege zu einer körperlichen und mentalen Gesundheit mit ein.

Hierbei geht es um so wichtige Themen wie gesunde Abgrenzung, Selbstfürsorge und Entspannung, richtige Ernährung sowie ein guter Umgang mit Stress, Druck und schwierigen Lebenssituationen.

Aber vor allem geht es immer um eines: VERÄNDERUNG

„Die reinste Form des Wahnsinns ist es, alles beim Alten zu lassen und gleichzeitig zu hoffen, dass sich etwas ändert.“

(Albert Einstein)

Ich begleite Dich Schritt für Schritt bei Deinem Veränderungs-und Entwicklungsprozess und der Umsetzung in den Alltag, so dass Du zum Ende des Coachingprozesses gelassen, mutig und mit Selbstvertrauen wieder nach vorne schauen wirst.

Wenn Du Unterstützung benötigst und mein Coaching kennenlernenen möchtest, dann klicke auf den Button, dort findest Du alle Informationen die Du brauchst.

Herzlichst,

Katrin

*ICD: International anerkanntes Klassifikationssystem für Gesundheitsstörungen, bis Ende 2021 war die ICD 10 in Kraft, die am 01.01.2022 durch die ICD 11 abgelöst wurde.

Ich Freue mich auf dich!

Kontakt

kontakt@katrinwinkler-coaching.com

0175-5220118

 

 

 

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